Eine Bestandsaufnahme
Wohin des Weges…?
Strukturen, Fernsehgelder, Zuschauerzahlen, Vermarktung – steht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga am Scheideweg? Ein schon oft diskutiertes Szenario – die Loslösung der Liga vom Deutschen Fußball-Bund nach Vorbild der Männer-Bundesligen unter dem Dach der DFL – erfuhr unlängst neue Dynamik. Ein offizieller Antrag liegt auf dem Tisch. Eine Bestandsaufnahme.
Text: Felix Maier
Die Formulierung klingt – zugegeben – etwas verklausuliert: „Wir wollen den Stein ins Wasser werfen“, sagt Theo Zwanziger. Die Frauen-Bundeliga brauche „eine Perspektive außerhalb eines großen Schatten werfenden Bereichs“.
Damit meint der Ex-Präsident des größten Einzelsportverbands wohl in erster Linie aktuelle personelle Diskussionen sowie die in letzter Zeit herrschende Unruhe innerhalb jener Institution, der er einst selbst vorgestanden hat. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist seit 1989, seit die Frauen-Bundesliga – zunächst zweigleisig, seit 1997 eingleisig mit zwölf Mannschaften – nach dem Vorbild der Männer eingeführt wurde, für deren Spielbetrieb zuständig. Zwanziger, der als Förderer des Frauenfußballs gilt, möchte dies am liebsten ändern, den DFB und seine langen Schatten sozusagen aus dem Spiel nehmen.
Der Fußballverband Rheinland (FVR) hat einen entsprechenden Antrag für den DFB-Bundestag…..
Theo Zwanziger / imago images/Jan Huebner
Komplett neue Strukturen müssten zwangsläufig aufgebaut werden, wenn tatsächlich eine Ausgliederung beschlossen würde. Der DFB selbst hat solche Ideen bisher klar abgelehnt. „Ich sehe den DFB als richtigen Ligaträger, da der Frauen- und Mädchenfußball im großen Ganzen betrachtet werden sollte.
Der Zusammenhang mit der Talentförderung und den Nationalteams ist genauso wichtig, wie das Gesamtsystem der Ligen mit einem Auf- und Abstieg im Auge zu behalten“, betont Heike Ullrich, aktuelle Interims-Generalsekretärin des Verbandes.
Heike Ullrich / imago images / Hartenfelser